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Produkte

Epaclob

WIRKSTÄRKE
MENGE
EINHEIT
DARREICHUNGSFORM
PZN
1 mg/ml
150
ml
Suspension zum Einnehmen
13987232
1 mg/ml
250
ml
Suspension zum Einnehmen
13987249
2 mg/ml
150
ml
Suspension zum Einnehmen
13987203

Gebrauchsinformation

Epaclob 1 mg/ml

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Clobazam

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden
haben wie Sie.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Epaclob und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Epaclob beachten?
3. Wie ist Epaclob einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Epaclob aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Epaclob und wofür wird es angewendet?
Epaclob enthält Clobazam, das zur Wirkstoffklasse der sogenannten „Benzodiazepine“ gehört.
Clobazam übt eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn aus.
Epaclob wird verwendet zur Behandlung von:
 Epilepsie (Krampfanfälle) (in Kombination mit anderen Arzneimitteln) bei Erwachsenen und
Kindern im Alter über 2 Jahren, wenn die Behandlung mit einem Antiepileptikum oder
mehreren Antiepileptika fehlgeschlagen ist.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Epaclob beachten?
Epaclob darf nicht eingenommen werden,
• wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Clobazam oder einen der in Abschnitt 6.
genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Zu den Anzeichen einer allergischen Reaktion gehören Hautausschlag, Schluck- oder
Atembeschwerden, Schwellung von Lippen, Gesicht, Rachen oder Zunge.
• wenn Sie an einer bestimmten schweren Muskelschwäche (Myasthenia gravis) erkrankt sind.
• wenn Sie Probleme mit der Atmung haben.
• wenn bei Ihnen nachts manchmal die Atmung aussetzt (Schlafapnoe-Syndrom).
• wenn Sie eine schwere Leberfunktionsstörung haben.
• wenn Sie stillen.
• bei Abhängigkeit von Drogen, Arzneimitteln oder Alkohol in der Vorgeschichte.
Clobazam darf bei Kindern im Alter von 1 Monat bis 2 Jahre, nur in Ausnahmefällen verwendet
werden, in denen eine antiepileptische Behandlung unerlässlich ist.
Wenn Sie Nierenprobleme haben, ist eine sorgfältige Beobachtung erforderlich, wenn Sie
Clobazam anwenden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Dosis Epaclob verringert werden muss.
Wenn Sie älter sind, kann die Dosis durch Ihren Arzt verringert werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie
Epaclob einnehmen:
Wechsel von Tabletten zur Suspension zum Einnehmen
Bei der Umstellung von Tabletten auf die Suspension zum Einnehmen ist Vorsicht
geboten, da sich die Dosierungen nicht gleichen. Möglicherweise bemerken Sie bei der
Umstellung von Tabletten auf die Suspension zum Einnehmen Atemproblem oder fühlen
sich schläfrig.
Möglicherweise beobachten Sie unter Epaclob auch einen Anstieg der Häufigkeit von
Epilepsieanfällen oder neue Formen von Epilepsieanfällen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem
Arzt, wenn Sie diese Symptome bei Ihnen auftreten.
Alkohol
Konsumieren Sie während der Behandlung mit Epaclob keinen Alkohol, da ein erhöhtes Risiko
für Nebenwirkungen besteht.
Gedächtnisstörung (Amnesie)
Möglicherweise beobachten Sie während der Behandlung mit Epaclob auch bei Anwendung im
üblichen Dosierungsbereich Gedächtnisverluste. Meistens treten Sie jedoch nur bei höheren
Dosen auf.
Muskelschwäche
Epaclob kann Muskelschwäche verursachen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Probleme
mit der Kontrolle Ihrer Bewegungen haben (sog. spinale oder zerebelläre Ataxie). Bei schwerer
Muskelschwäche (Myasthenia gravis) darf Clobazam nicht verwendet werden.
Abhängigkeit, Toleranz und Entzug
Es ist möglich, dass Sie von Epaclob abhängig werden, wenn Sie es für eine längere Zeit oder in
einer höheren Dosierung einnehmen, vor allem wenn Sie eine Vorgeschichte von schwerem
Alkohol- oder Drogenkonsum haben. Dies bedeutet, dass Sie möglicherweise das Gefühl haben,
dass Sie eine Fortsetzung der Behandlung mit Epaclob benötigen, um sich gut zu fühlen
(sogenannte psychische Abhängigkeit). Sie sollten das Arzneimittel daher für so kurze Zeit wie
möglich einnehmen.
Wenn Sie plötzlich aufhören, Epaclob einzunehmen, können sich die Symptome, für die Sie
ursprünglich behandelt wurden verstärken, und Stimmungsschwankungen, Angstzustände,
Schlafstörungen Kopfschmerzen, vermehrte Träume, Spannungszustände, Verwirrung,
Reizbarkeit, Halluzinationen, Muskelschmerzen, Taubheitsgefühl in den Extremitäten,
Kribbeln, Schwitzen, Zittern, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, erhöhte Geräuschempfindlichkeit
oder Unruhe auftreten. Diese bezeichnet man als Entzugssymptome und kann vermieden
werden, indem Ihre Dosis langsam reduziert wird. Wenn Sie sich Sorgen wegen Abhängigkeit
oder Entzugssymptomen machen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie Epaclob für längere Zeit zur Behandlung von Epilepsie einnehmen, können Sie eine
Toleranz entwickeln, was bedeutet, dass es nicht mehr so gut wirkt wie am Anfang der
Einnahme. Wenn Sie der Meinung sind, dass Epaclob nicht mehr richtig hilft Ihre Symptome zu
kontrollieren, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, der möglicherweise vorschlagen wird eine
kurze Behandlungspause mit diesem Arzneimittel einzulegen.
Atemschwierigkeiten
Epaclob kann Atemdepression verursachen, besonders wenn es in hohen Dosen verabreicht
wird. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Atemprobleme haben, Ihr Arzt wird entscheiden, ob
die Dosis verringert werden muss. Bei starken Atemproblemen darf Clobazam nicht verwendet
werden.
Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Berichten Sie Ihrem Arzt, wenn Sie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben. Ihr Arzt wird
entscheiden, ob die Dosis Epaclob verringert werden muss.
Ältere Patienten
Bei Patienten im Alter über 65 Jahren kann Clobazam stärker wirken als bei jüngeren Patienten.
Es können Schläfrigkeit, Schwindel, Muskelschwäche und eine erhöhte Sturzgefahr, auftreten,
was zu schweren Verletzungen führen kann. Wenn Sie über 65 sind, wird Ihr Arzt Ihnen
möglicherweise eine niedrigere Dosierung verordnen und Ihre Reaktion auf die Behandlung
kontrollieren. Bitte befolgen Sie genau die Anweisungen Ihres Arztes.
Schwere Hautprobleme
Epaclob kann schwerwiegende Hautreaktionen verursachen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn
Sie irgendwelchen Hautausschlag entwickeln, es sei denn, dass sie eindeutig nicht durch das
Arzneimittel verursacht werden.
Depressionen und Suizidgedanken
Bei einigen Patienten traten während der Einnahme von Arzneimitteln, die Clobazam enthalten,
Suizidgedanken auf, besonders wenn Sie bereits deprimiert waren. Wenn Sie depressiv sind,
irrationale Ängste und Obsessionen haben, oder begonnen haben, an Suizid oder
selbstschädigendes Verhalten zu denken, informieren Sie bitte sofort Ihren Arzt.
Psychotische Reaktionen und „paradoxe“ Reaktionen
Es ist bekannt, dass unter der Anwendung von Clobazam Unruhe, Erregung, Reizbarkeit,
Aggression, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Albträume, Halluzinationen, trügerische
Gedanken (Psychose), unangemessenes Verhalten und anderen unerwünschte
Verhaltensauffälligkeiten auftreten können. Wenn dies geschieht, beenden Sie die Einnahme
von Epaclob kontaktieren Sie Ihren Arzt. Diese Nebenwirkungen treten bei Kindern und älteren
Patienten häufiger auf.
Schwacher Stoffwechsel
Bei einigen Patienten baut die Leber Arzneimittel nicht ausreichend ab. Bei diesen Patienten
kann das Arzneimittel für einen längeren Zeitraum im Körper verbleiben. Dies kann zu
Nebenwirkungen führen. Wenn es bei Ihnen bekannt ist, dass Sie bestimmte Arzneimittel
schlecht abbauen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Kinder (ab 1 Monat bis 2 Jahre)
Epaclob darf bei Kindern unter 2 Jahren nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für
erforderlich hält.
Es kann zu Schläfrigkeit, Atembeschwerden, Koma und zum Tod kommen, wenn Epaclob
Suspension zum Einnehmen zusammen mit Opioiden eingenommen wird. Epaclob Suspension
zum Einnehmen und Opioide sollten nur dann gleichzeitig angewendet werden, wenn andere
Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichend sind. Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle
Opioidmedikamente, die Sie einnehmen, und befolgen Sie die Dosierungsempfehlungen Ihres
Arztes genau.
Einnahme von Epaclob zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere
Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen
andere Arzneimittel einzunehmen.
Bei höheren Dosen Clobazam kann die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel seine
Wirkung erhöhen oder verringern. Dazu gehören:
• Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenytoin, Carbamazepin oder
Valproinsäure, Stiripentol)
• Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (z. B. Trazodon, selektive SerotoninWiederaufnahmehemmer (SSRI) (z. B. Fluoxetin oder Citalopram), trizyklische
Antidepressiva (z. B. Amitryptilin oder Nortriptylin) oder Monoamin-Oxidase-Hemmer
(MAOI) (z. B. Phenelzin oder Moclobemid)
• Arzneimittel zur Behandlung von schweren psychischen Erkrankungen, die zur Gruppe der
Neuroleptika gehören (z. B. Chlorpromazin, Haloperidol und Clozapin)
• Schmerzmittel (z. B. Arzneimittel, die Codein, Dihydrocodein oder Morphin enthalten)
• Schlaftabletten (z. B. Zolpidem)
• Beruhigungsmittel (z. B. Diazepam, Temazepam oder Lorazepam)
• Muskelrelaxanzien (z. B. Baclofen)
• Antihistaminika, die Sie schläfrig machen (wie Chlorphenamin, Promethazin oder
Diphenhydramin)
• Lithium – das zur Behandlung einer psychischen Krankheit namens „Bipolare Störung“
eingesetzt wird (Stimmungsschwankungen zwischen einem Zustand höchster Erregbarkeit
und Depressionen)
• Cimetidin (zur Behandlung von Magengeschwüren und Sodbrennen)
• Antibiotikum Erythromycin Omeprazol – zur Behandlung von Reflux-Symptomen, wie
Sodbrennen oder saures Aufstoßen
• Ticlopidin – ein gerinnungshemmendes Arzneimittel, das bei Patienten mit einem erhöhten
Risiko für Schlaganfälle eingesetzt wird
• Fluconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
• Fluvoxamin, Paroxetin (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
• Dextromethorphan (zur Linderung von trockenem Reizhusten)
• Nebivolol (zur Behandlung von hohem Blutdruck)
• Pimozid (zur Behandlung von psychischen Störungen)
Die gleichzeitige Anwendung von Epaclob und Opioiden (starke Schmerzmittel, Medikamente zur
Substitutionstherapie und einige Hustenmittel) erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden
(Atemdepression) und Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund sollte die
gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen
Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Wenn Ihr Arzt jedoch Epaclob zusammen mit Opioiden verschreibt, sollte die Dosis und Dauer der
begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle opioidhaltigen Arzneimittel, die Sie einnehmen und halten
Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder
Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die vorstehend genannten Anzeichen und Symptome
zu achten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn derartige Symptome bei Ihnen auftreten.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob von den oben genannten Punkten einer auf Sie zutrifft,
sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Anästhetika
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt, wenn Sie eine Anästhesie benötigen, dass Sie
Epaclob einnehmen. Möglicherweise muss Ihr Arzt dann die Menge der Ihnen verabreichten
Narkosemittel oder Muskelrelaxantien anpassen.
Einnahme von Epaclob zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Trinken Sie während der Behandlung mit Epaclob keinen Alkohol. Dies liegt daran, dass
Alkohol die Art und Weise wie Epaclob wirkt, verändern kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
Die Anwendung dieses Arzneimittels wird in der Schwangerschaft und bei Frauen, die im
gebärfähigen Alter sind und nicht verhüten, nicht empfohlen.
Wenn Sie bemerken, dass Sie schwanger sind oder beabsichtigen, schwanger zu werden,
beraten Sie sich umgehend mit Ihrem Arzt, um die Notwendigkeit der Behandlung neu zu
bewerten. Beenden Sie die Einnahme von Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen nicht,
ohne zuvor mit Ihrem Arzt zu sprechen.
Eine große Datenmenge hat zwar keine Hinweise auf das Auftreten von Fehlbildungen im
Zusammenhang mit der Verwendung von Benzodiazepinen ergeben. In bestimmten Studien
wurde jedoch ein möglicherweise erhöhtes Risiko von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten bei
Neugeborenen, verglichen mit der Gesamtbevölkerung, beobachtet.
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (manchmal als „Hasenscharte“ bezeichnet) stellen eine
Fehlbildung bei der Geburt dar, bei der Gaumen und Oberlippe nicht vollständig
zusammenwachsen.
Reduzierte fetale Bewegung und reduzierte fetale Herzfrequenzvariabilität können nach Gabe
von Clobazam während des zweiten und/oder dritten Trimesters der Schwangerschaft auftreten.
Wenn Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen am Ende der Schwangerschaft oder
während der Geburt eingenommen wird, sind Wirkungen auf Ihr Baby wie Schläfrigkeit
(Sedierung), Muskelschwäche, (Hypotonie oder so genanntes, floppy infant syndrome“), Abfall
der Körpertemperatur (Hypothermie), Ernährungsschwierigkeiten (Probleme beim Stillen, die
zu unzureichender Gewichtszunahme führen) und Schwierigkeiten beim Atmen (teils schwere
Atemdepression) möglich.
Wenn das Medikament regelmäßig in der Spätphase der Schwangerschaft eingenommen wird,
kann es bei Ihrem Baby zu Entzugserscheinungen wie Unruhe oder Zittern kommen. In diesem
Fall sollte das Neugeborene während der postnatalen Phase engmaschig überwacht werden.
Stillzeit
Da Clobazam, der Wirkstoff in Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen, in die
Muttermilch ausgeschieden wird, darf es während der Stillzeit nicht verwendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Clobazam hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
Nach der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie sich schläfrig fühlen oder Konzentrationsoder Gedächtnisprobleme bekommen.
Es können auch Doppelbilder oder eine Verringerung der Reaktionsgeschwindigkeit auftreten.
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder
Maschinen bedienen, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie nicht sicher sind, ob eine aktive Teilnahme am
Straßenverkehr sicher ist, wenn Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
Epaclob enthält
 Sorbitol (E420) Bitte nehmen Sie das Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt
ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
 Natriummethyl(4-hydroxybenzoat) (E219), Natriumpropyl(4-hydroxybenzoat) (E217)
Kann allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen. Zu den Anzeichen gehören
Hautausschlag, Schluck- oder Atembeschwerden, Schwellung von Lippen, Gesicht, Rachen
oder Zunge.
Wenn Sie irgendwelche Bedenken haben, ob das Arzneimittel für Sie geeignet ist, sprechen Sie
mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal.
3. Wie ist Epaclob einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker
ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Epaclob Suspension zum Einnehmen wird in der Regel für 2 bis 4 Wochen verabreicht. Danach
wird Ihr Arzt alle 4 Wochen überprüfen, ob es erforderlich ist dieses Arzneimittel weiter
einzunehmen. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Wenn Sie Epaclob Suspension zum Einnehmen einnehmen, sollten Sie gegebenenfalls nur unter
Aufsicht Ihres Arztes auf anderen Clobazam-haltige Arzneimittel wechseln.
Wenn niedrige Dosen benötigt werden, ist das Produkt mit 1 mg/ml, am besten geeignet.
Wenn hohe Dosen benötigt werden, ist das Produkt mit 2 mg/ml, am besten geeignet.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Erwachsene und Jugendliche
 Die übliche Anfangsdosis beträgt 5-15 mg täglich und kann bei Bedarf schrittweise erhöht
werden.
 Ihr Arzt kann Ihre Dosis auf bis zu 60 mg täglich erhöhen.
 Ihr Arzt kann die Dosis bei Bedarf auch verringern.
Für Kinder (von 2 bis 16 Jahren)
 Die übliche Anfangsdosis beträgt 5 mg täglich bei Kindern im Alter von 6 Jahren und älter
oder 0,1 mg/kg täglich bei jüngeren Patienten (von 2 bis 6 Jahren). Sie kann bei Bedarf alle
7 Tage schrittweise erhöht werden.
 Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 0,3 bis 1 mg/kg täglich. Sie kann als zwei getrennte
Dosen oder als Einzeldosis am Abend eingenommen werden.
 Ihr Arzt wird die Dosis dann an den Bedarf Ihres Kindes anpassen.
Clobazam ist im Allgemeinen nicht für die Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren bestimmt. Es
kann jedoch unter fachärztlicher Überwachung verwendet werden.
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankungen und bei älteren Patienten niedrigere
Anfangsdosen erforderlich sind, mit einer allmählichen Erhöhung unter sorgfältiger
Überwachung durch Ihren Arzt (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Art der Anwendung
Dieses Produkt kann sich während der Lagerung absetzen. Vor Gebrauch gut schütteln.
Ihr Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal werden Ihnen zeigen, wie Sie das
Arzneimittel anwenden. Der Karton mit diesem Medikament enthält eine 5-ml-Dosierspritze,
einen Dosieraufsatz und einen 30-ml-Dosierbecher.
Bei der 5-ml-Spritze entspricht jede nummerierte Markierung 1 ml äquivalent zu 1 mg Epaclob
1 mg/ml Suspension zum Einnehmen und 2 mg äquivalent zu Epaclob 2 mg/ml Suspension zum
Einnehmen. Die kleineren Markierungen entsprechen 0,2 ml äquivalent zu 0,2 mg Epaclob
1 mg/ml Suspension zum Einnehmen und 0,4 mg Epaclob 2 mg/ml Suspension zum
Einnehmen.
Bei dem 30-ml-Dosierbecher entspricht jede nummerierte Markierung 5 ml äquivalent zu 5 mg
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen und 10 mg Epaclob 2 mg/ml Suspension zum
Einnehmen.
Die Anweisungen zur Verwendung der Dosierspritze finden Sie auf der Rückseite. Wenn Sie
irgendwelche Fragen über die Dosis haben, die Sie verwenden sollten, oder wie die Spritze
verwendet wird, sollten Sie Ihren Apotheker fragen.
Hinweise für die Anwendung:
Öffnen der Flasche: Drücken Sie auf den Schraubverschluss und drehen Sie ihn gegen den
Uhrzeigersinn (Abb. 1).
Halten Sie die Flasche, nehmen Sie den Spritzenadapter aus Kunststoff aus der Verpackung,
und stecken Sie den Adapter auf den Flaschenhals (Abb. 2). Stellen Sie sicher, dass der Adapter
festsitzt.
Nehmen Sie die Spritze und stecken Sie sie in die Öffnung des Adapters (Abb. 3). Drehen Sie
die Flasche mit der Unterseite nach oben.
Füllen Sie die Spritze mit einer kleinen Menge Suspension, indem Sie den Kolben etwas
herausziehen (Abb. 4A). Drücken Sie dann den Kolben wieder zurück, um eventuelle
Luftblasen zu entfernen (Abb. 5b). Danach ziehen Sie den Kolben bis zu der Markierung in
Millilitern (ml), die der vom Arzt verschriebenen Dosis entspricht (Abb. 4C), heraus.
Drehen Sie die Flasche richtig herum.
Entfernen Sie die Spritze vom Adapter (Abb. 5).
Verabreichen Sie den Inhalt der Spritze in den Mund, indem Sie den Kolben auf den Boden der
Spritze drücken (Abb. 6), und achten Sie darauf, dass das Arzneimittel geschluckt wird.
Nehmen Sie den Adapter von der Flasche ab und verschließen Sie die Flasche mit dem
Schraubverschluss aus Kunststoff.
Waschen Sie den Adapter und die Spritze mit warmem Wasser ab. Trocknen Sie sie mit einem
sauberen Papiertuch, und legen Sie sie zurück in die Verpackung des Arzneimittels.
Wenn Sie eine größere Menge von Epaclob eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge Epaclob Suspension zum Einnehmen angewendet haben, als Sie
sollten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder gehen Sie zur nächsten Notfallaufnahme und
nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit. Fahren Sie nicht selbst, da Sie möglicherweise
schläfrig werden könnten.
Wenn Sie die Einnahme von Epaclob vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben, eine Dosis zu nehmen, nehmen Sie sie sobald Sie es bemerken, es
sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis, die Sie dann wie üblich einnehmen. Nehmen Sie
keine doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme Epaclob abbrechen
Beenden Sie die Einnahme Ihres Arzneimittels nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt, da er
möglicherweise Ihre Dosis schrittweise reduzieren wird, bevor es komplett abgesetzt werden
kann. Wenn die Einnahme plötzlich beenden, können unangenehme Nebenwirkungen
einschließlich Stress (Angst), Verwirrung, oder Depressionen auftreten. Sie können auch Ihren
Appetit verlieren und Schlafstörungen bekommen (siehe Abschnitt 2 „Sucht, Toleranz und
Entzug“).
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren
Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.

Schwere Nebenwirkungen
Benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen bei
Ihnen auftritt.
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
• Gefühl der Reizbarkeit oder Ruhelosigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
• Schlechtes Gedächtnis (Amnesie) bei der Einnahme von Epaclob Suspension zum Einnehmen
oder ungewöhnliches Verhalten.
• Alpträume.
• Angstgefühle.
• Dinge wahrnehmen, die es nicht wirklich gibt (Wahnvorstellungen).
• Erhöhte Stolper- oder Sturzgefahr, insbesondere bei älteren Patienten.
Nicht bekannt (Häufigkeit kann anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden)
• Schlafstörungen, die sich nach Einnahme dieses Arzneimittels verschlimmern.
• Dinge spüren, die nicht da sind (Halluzinationen).
• Sie sind sich weniger Ihrer Umgebung bewusst, insbesondere bei älteren Menschen.
• Suizidgedanken.
• Blasen oder Blutungen der Haut an Lippen, Augen, Mund, Nase und Genitalien. Auch
grippeähnliche Symptome und Fieber. Dies wird manchmal als „Stevens-Johnson-Syndrom“
bezeichnet.
• Ein schwerer Ausschlag mit Blasenbildung, bei dem sich möglicherweise Hautschichten
ablösen und große Teile der rohen, freiliegenden Haut über dem Körper zurückbleiben. Auch
ein Gefühl von allgemeinem Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost und schmerzenden Muskeln.
Dies ist etwas, das als „toxische epidermale Nekrolyse“ bezeichnet wird.
Wenn eine der oben genannten Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt, kann Ihr Arzt entscheiden,
dass die Behandlung abgebrochen werden muss.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen
schwerwiegend ist oder länger als ein paar Tage anhält. Dies gilt auch für
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
• Schwierigkeit, wach oder aufmerksam zu bleiben
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
• Schläfrigkeit oder Schwindelgefühl
• Gefühl der Aufgeregtheit oder Aggressivität.
• Depression.
• Kopfschmerzen.
• Kurze Aufmerksamkeitsspanne.
• Schwierigkeiten beim Sprechen.
• Zitternde Finger (Tremor).
• Probleme beim Gehen oder andere Bewegungsstörungen.
• Trockener Mund, Verstopfung.
• Appetitlosigkeit, Übelkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
• Verlust des Sexualtriebes bei langfristiger Anwendung oder in hohen Dosen, der umkehrbar
ist.
• Gedächtnisschwierigkeiten, Verwirrtheit.
• Doppeltsehen.
• Hautausschlag.
• Gewichtszunahme.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
• Entwicklung einer Abhängigkeit von Epaclob Suspension zum Einnehmen („körperliche oder
psychische Abhängigkeit“) (insbesondere bei langfristiger Anwendung).
• Ein Gefühl, den Kontakt zur Realität verloren zu haben und unfähig zu sein, klar zu denken
oder zu urteilen (Psychose).
• Wutgefühl.
• Änderungen in der Art und Weise, wie Sie gehen.
• Atembeschwerden.
• Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht.
• Juckender, klumpiger Ausschlag (Urtikaria).
• Muskelkrämpfe oder Muskelschwäche.
• Langsamere Reaktion auf Dinge als sonst.
• Schnelle unkontrollierbare Bewegung der Augen.
• Lernprobleme.
• Unnormal niedrige Körpertemperatur
Wenn Sie dieses Medikament über einen längeren Zeitraum einnehmen, können bei Ihnen mit
größerer Wahrscheinlichkeit folgende Nebenwirkungen auftreten:
Angst, Verwirrtheit, Depression, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal>. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über
die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Epaclob aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Flaschenetikett und dem Umkarton nach
„Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht
sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Nicht über 25 °C lagern. Innerhalb von 28 Tagen nach dem Öffnen aufbrauchen.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen
damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Epaclob enthält
 Der Wirkstoff ist Clobazam.
Epaclob 1 mg/ml Suspension
1 ml enthält 1 mg Clobazam
Epaclob 2 mg/ml Suspension
1 ml enthält 2 mg Clobazam
 Die sonstigen Bestandteile sind Sorbitol (E420), Xanthangummi (E415), Acesulfam-Kalium
(E950), Himbeeraroma, Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (E217), Natriummethyl-4-
hydroxybenzoat (E219), Dinatriumdihydrogenphosphat-Dihydrat,
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat und gereinigtes Wasser.
Wie Epaclob aussieht und Inhalt der Packung
Epaclob ist eine gebrochen-weiße, dickflüssige Suspension mit Himbeeraroma in einer braunen
Glasflasche.
Der Inhalte kann sich während der Lagerung absetzen und muss vor Gebrauch aufgeschüttelt
werden.
Packungsgrößen sind 100 ml, 150 ml und 250 ml.
Ein 30-ml-Polypropylen-Dosierbecher und eine 5-ml-Spritze sind in der Packung enthalten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Ethypharm
194, bureaux de la Colline, Bâtiment D
92 213 Saint-Cloud Cedex
Frankreich
Hersteller
ETHYPHARM,
Chemin de la Poudriere, GRAND QUEVILLY,
76120, Frankreich
Mitvertrieb
ETHYPHARM GmbH
Mittelstraße 5/5a
12529 Schönefeld
Deutschland
Tel.: 030 634 99 393
Fax: 030 634 99 395
Medizinische-Service-Nummer: 0800 6270 992
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes
(EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Deutschland: Epaclob®
Dänemark: Silocalm®
Spanien: Silocalm®
Italien: Epaclob®
Frankreich: Tapclob®
Irland: Epaclob®
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 03/2022

Epaclob 2 mg/ml

Fachinformation

Epaclob

FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
1
1. BEZEICHNUNG DES
ARZNEIMITTELS
Epaclob 1 mg/ml Suspension
zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension
zum Einnehmen
2. QUALITATIVE UND
QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Epaclob 1 mg/ml:
1 ml Suspension enthält 1 mg
Clobazam.
Epaclob 2 mg/ml:
1 ml Suspension enthält 2 mg
Clobazam.
Sonstige(r) Bestandteil(e) mit
bekannter Wirkung:
1 ml der Suspension zum Einnehmen enthalten 250 mg Sorbitol, 2,06 mg Natriummethyl(4-
hydroxybenzoat) und 0,224 mg
Natriumpropyl(4-hydroxybenzoat).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Suspension zum Einnehmen.
Eine gebrochen-weiße, dickflüssige Suspension mit Himbeeraroma.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Epaclob Suspension zum Einnehmen kann als adjuvante Therapie bei Epilepsie bei Erwachsenen und Kindern über 2 Jahre
eingesetzt werden, wenn die
Standardbehandlung mit einem
Antiepileptikum oder mehreren
Antiepileptika fehlgeschlagen ist.
Epaclob Suspension zum Einnehmen darf bei Kindern im Alter
von 1 Monat bis 2 Jahren nur in
außergewöhnlichen Situationen
verwendet werden, wenn eine
klare Epilepsieindikation vorliegt.
4.2 Dosierung und Art der
Anwendung
Dosierung
Die Suspension zum Einnehmen
ist für alle Epilepsiepatienten
geeignet, bei denen der Arzt eine
Suspension zum Einnehmen
Clobazam Tabletten vorzieht.
Wenn niedrige Dosen benötigt
werden, ist das Produkt mit
1 mg/ml am besten geeignet.
Wenn hohe Dosen benötigt werden, ist das Produkt mit 2 mg/ml
am besten geeignet. In allen Fällen sollte die Behandlung mit der
niedrigsten wirksamen Dosis und
schrittweisen Dosiserhöhungen
unter sorgfältiger Überwachung
eingeleitet werden.
Behandlung der Epilepsie in Verbindung mit einem oder mehreren
anderen Antikonvulsiva
Erwachsene
Bei Epilepsie wird eine Anfangsdosis von 5-15 mg/Tag empfohlen, die bei Bedarf schrittweise
bis zu einer maximalen Tagesdosis von 60 mg erhöht werden
kann.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern kann es zu einer
verstärkten Wirkung und einer
erhöhten Anfälligkeit für Nebenwirkungen kommen, weshalb bei
diesen Patienten niedrige
Anfangsdosen und eine schrittweise Erhöhung der Dosis unter
sorgfältiger Überwachung erforderlich sind.
Kinder und Jugendliche
(2-16 Jahre)
Anfangsdosis: 5 mg/Tag (im Alter
von 6 Jahren und älter) oder
0,1 mg/kg/Tag bei jüngeren Patienten (von 2 bis 6 Jahren). Die
Dosierung kann langsam alle 7
Tage in Schritten von 0,1 bis 0,2
mg/kg/Tag erhöht werden, bis die
gewünschte klinische Wirkung
erreicht ist oder Nebenwirkungen
auftreten.
Erhaltungsdosis:
Üblicherweise 0,3 bis 1 mg/kg/Tag.
Die tägliche Dosis kann in geteilten
Dosen oder als Einzeldosis am
Abend eingenommen werden.
Kinder (1 Monat bis 2 Jahre)
Epaclob Suspension zum Einnehmen darf bei Kindern im Alter
von 1 Monat bis 2 Jahren nur in
außergewöhnlichen Situationen
verwendet werden, wenn eine
klare Epilepsieindikation vorliegt.
Es sollte mit einer Dosis von
0,1 mg/kg/Tag begonnen werden,
die sehr langsam schrittweise
(nicht häufiger als alle 5 Tage)
erhöht werden kann, bis zum
Erreichen der erforderlichen
klinischen Wirkung, aufgeteilt in
2 Dosen täglich.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten kann es zu
einer verstärkten Wirkung und
einer erhöhten Anfälligkeit für
Nebenwirkungen kommen; weshalb bei diesen Patienten niedrige
Anfangsdosen und eine schrittweise Erhöhung der Dosis unter
sorgfältiger Überwachung erforderlich sind.
Patienten mit eingeschränkter
Leber- und Nierenfunktion
Die Behandlung erfordert niedrige
Anfangsdosen und schrittweise
Dosiserhöhungen unter sorgfältiger Überwachung. (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“ und
Abschnitt 4.4 „Wechsel zwischen
Formulierungen“).
Dauer der Anwendung
Der Zustand des Patienten sollte
während der ersten 4 Wochen
der Behandlung neu beurteilt
werden. Danach sollte in regelmäßigen Kontrolluntersuchungen
alle 4 Wochen die Notwendigkeit
einer Fortsetzung der Behandlung überprüft werden. Wenn die
pharmakologische Toleranz auftritt, können sich ein Aussetzen
der Therapie und eine anschließende Fortführung mit einer niedrigen Dosis als günstig erweisen.
Wenn die Dosis über den Tag
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
2
verteilt eingenommen wird, sollte
die höhere Dosis abends eingenommen werden. Dosierungen
bis zu 30 mg Clobazam können
auch als Einzelgabe abends
verabreicht werden.
Bei Beendigung der Behandlung
wird empfohlen, die Dosis
schrittweise zu verringern, um
Entzugssymptome / ReboundPhänomene zu verhindern.
Verabreichung mit oder ohne
Nahrung.
Nur zum Einnehmen.
Sobald eine wirksame Dosis
Clobazam erreicht ist, sollten die
Patienten auf ihrer Behandlung
bleiben und ein Wechsel zwischen verschiedenen ClobazamFormulierungen nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden
(siehe Abschnitt 4.4 „Wechsel
zwischen Formulierungen“).
Dieses Produkt kann sich während der Lagerung absetzen. Die
Flasche sollte vor dem Gebrauch
kräftig geschüttelt werden.
4.3 Gegenanzeigen
Epaclob Suspension zum Einnehmen darf nicht angewendet
werden:
– bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber
Benzodiazepinen oder einen
der in Abschnitt 6.1 genannten
sonstigen Bestandteile von
Epaclob Suspension zum Einnehmen.
– bei Patienten mit Drogen- oder
Alkoholabhängigkeit in der
Vorgeschichte (erhöhtes Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit)
– bei Patienten mit Myasthenia
gravis (Risiko der Verschlimmerung der Muskelschwäche).
– bei Patienten mit schwerer
Ateminsuffizienz (Risiko der
Verschlimmerung).
– bei Patienten mit SchlafapnoeSyndrom (Risiko der Verschlimmerung).
– bei schwerer Leberfunktionsstörung (Risiko der Auslösung
einer Enzephalopathie).
– bei stillenden Frauen.
– bei akuter Intoxikation durch
Alkohol oder ZNS-wirksame
Substanzen.
Kinder und Jugendliche
Benzodiazepine dürfen Kindern
nur nach einer sorgfältigen Bewertung der Notwendigkeit ihrer
Anwendung verabreicht werden.
Epaclob Suspension zum Einnehmen darf Kindern im Alter von
1 Monat bis 2 Jahren nur in außergewöhnlichen Situationen,
wenn eine klare Epilepsieindikation vorliegt, verabreicht werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung
Wechsel zwischen Formulierungen
Bei der Einnahme von Epaclob
Suspension werden höhere
Clobazam-Plasmakonzentrationen erreicht als bei der gleichen Dosis in Tablettenform.
Dies führt zu einem erhöhten
Risiko von Atemdepression
und Sedierung, die möglicherweise am deutlichsten beim
Wechsel von Tabletten auf dieses Arzneimittel auftreten. Daher ist beim Wechsel zwischen
Clobazam-Produkten Vorsicht
geboten, da die Dosen unterschiedlich stark wirken.
Wie bei anderen Antiepileptika
kann es bei manchen Patienten
unter Clobazam zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit oder
zum Auftreten neuer Anfallsarten kommen. Diese Phänomene
können die Folge einer Überdosierung, einer Abnahme der
Plasmakonzentrationen von
gleichzeitig verwendeten Antiepileptika, dem Verlauf der
Krankheit oder einer paradoxen
Wirkung sein.
Alkohol
Es wird empfohlen, dass die Patienten während der Behandlung
mit Clobazam keinen Alkohol
trinken (erhöhtes Risiko einer
Sedierung und anderen Nebenwirkungen) (siehe Abschnitt 4.5).
Amnesie
Benzodiazepine können auch im
normalen Dosisbereich eine anterograde Amnesie verursachen,
allerdings tritt sie vor allem bei
höherer Dosierung auf. Im Fall
von Verlusten oder Trauer kann
die psychologische Verarbeitung
durch Benzodiazepine gehemmt
werden.
Muskelschwäche
Clobazam kann Muskelschwäche
verursachen. Besondere Vorsicht
ist geboten, wenn Clobazam bei
Patienten mit bestehender Muskelschwäche, Myasthenia gravis,
spinaler oder zerebellarer Ataxie
und Schlafapnoe verwendet wird.
Möglicherweise ist eine Dosisreduzierung erforderlich. Clobazam ist bei Patienten mit Myasthenia gravis oder SchlafapnoeSyndrom kontraindiziert.
Abhängigkeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen, einschließlich Clobazam,
kann zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko einer
Abhängigkeit steigt mit der Dosis
und Dauer der Behandlung und
ist ebenfalls bei Patienten mit
Alkohol- oder Drogenmissbrauch
in der Krankengeschichte erhöht.
Daher sollte die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich
sein (siehe Abschnitt 4.2).
Verschiedene Faktoren scheinen
das Risiko einer Abhängigkeit zu
erhöhen:
– Dauer der Anwendung
– Dosis
– Andere Drogen- / Medikamentenabhängigkeiten, einschließlich Alkohol in der Vorgeschichte
– Beim Absetzen der Anwendung von Benzodiazepinen,
vor allem wenn dies plötzlich
geschieht, können Absetzerscheinungen oder Entzugssymptome auftreten.
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
3
– Absetzerscheinungen im Zusammenhang mit der ursprünglichen Clobazam-Behandlung können dazu führen,
dass die ursprünglichen
Symptome zurückkehren (z. B.
Agitation, Krampfanfälle). Dies
kann von anderen Reaktionen
begleitet sein, einschließlich
Stimmungsschwankungen,
Angst oder Schlafstörungen
und Unruhe.
Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, führt
eine plötzliche Beendigung der
Behandlung zu Entzugserscheinungen (oder Rebound-Phänomen). Kennzeichnend für ein
Rebound-Phänomen ist das Wiederauftreten von Symptomen, die
ursprünglich zur Behandlung mit
Clobazam geführt hatten, in verstärkter Form (z. B. Angstzustände, epileptische Anfälle). Dies
kann von anderen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen,
Schlafstörungen, vermehrtes
Träumen, extreme Angst, Spannung, Unruhe, Verwirrtheit und
Reizbarkeit, Derealisation, Depersonalisation, Halluzinationen und
symptomatische Psychosen (z. B.
Entzugsdelir), Taubheit der Gliedmaßen, Kribbeln, Muskelschmerzen, Zittern, Schwitzen, Übelkeit,
Hyperakusis, Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und körperlichen Kontakt sowie epileptischen Anfälle begleitet werden.
Ein Entzugssyndrom kann auch
auftreten, wenn plötzlich von einem Benzodiazepin mit langer
Wirkungsdauer (z. B. Clobazam)
auf eines mit einer kurzen Wirkungsdauer umgestellt wird.
Atemdepression
Bei Patienten mit einer chronischen oder akuten respiratorischen Insuffizienz muss die
Atemfunktion überwacht werden
und es kann eine Reduzierung
der Dosis von Clobazam notwendig sein. Clobazam ist bei Patienten mit schwerer Ateminsuffizienz
kontraindiziert (siehe Abschnitt
4.3 Gegenanzeigen).
Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
Da Patienten mit eingeschränkter
Leber- und Nierenfunktion möglicherweise verstärkt auf die Behandlung mit Clobazam ansprechen und eine höhere Anfälligkeit für Nebenwirkungen bestehen kann, kann eine Dosisreduktion erforderlich sein. Im Falle
einer Langzeitbehandlung sind
Leber- und Nierenfunktion regelmäßig zu kontrollieren (siehe
Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).
Ältere Patienten
Benzodiazepine sollten bei älteren Patienten wegen des Risikos
für Sedierung und / oder einer
verringerten Muskelspannung,
das zu einer Erhöhung des Risikos für Stürze, oft mit schwerwiegenden Folgen in dieser Population, führt, mit Vorsicht angewendet werden. Eine Dosisreduzierung wird empfohlen.
Schwere Hautreaktionen
Schwere Hautreaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxischepidermale Nekrolyse (TEN), wurden
mit Clobazam bei Kindern und
Erwachsenen nach der Markteinführung beobachtet. Die Mehrzahl
der berichteten Fälle umfasste die
gleichzeitige Einnahme anderer
Medikamente, einschließlich Antiepileptika, die mit schweren
Hautreaktionen verbunden sind.
SJS/TEN könnte mit einem
tödlichen Ausgang verbunden
sein. Die Patienten sind
engmaschig auf Anzeichen oder
Symptome von SJS/TEN zu
überwachen, insbesondere
während der ersten 8 Wochen
nach Beginn der Behandlung
oder bei Wiederaufnahme der
Therapie. Clobazam muss sofort
abgesetzt werden, wenn der
Verdacht auf SJS/TEN besteht.
Wenn Anzeichen oder Symptome
auf SJS/TEN hinweisen, darf die
Anwendung dieses Arzneimittels
nicht wieder begonnen werden,
und es muss eine alternative
Therapie in Erwägung gezogen
werden.
Depressionen und Persönlichkeitsstörungen
Enthemmende Wirkungen können sich auf verschiedene Art
und Weise offenbaren. Bei Patienten, die depressiv sind, kann
suizidales Verhalten ausgelöst
werden. Ebenso kann aggressives Verhalten gegen sich selbst
und andere ausgelöst werden.
Bei der Verordnung von Benzodiazepinen an Patienten mit Persönlichkeitsstörungen ist deshalb
äußerste Vorsicht geboten.
Suizidgedanken und suizidales
Verhalten
Über suizidale Gedanken und
suizidales Verhalten wurde bei
Patienten, die mit Antiepileptika in
verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Eine
Metaanalyse von randomisierten
Placebo-kontrollierten Studien mit
Antiepileptika hat ferner gezeigt,
dass das Risiko für Suizidneigung
und suizidale Verhaltensweisen
leicht erhöht ist. Der Mechanismus für die Auslösung dieser
Nebenwirkung ist nicht bekannt
und die verfügbaren Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von
Clobazam nicht aus.
Deshalb sollten Patienten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine
geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden. Patienten
(und deren Betreuungspersonen)
wird geraten, bei Anzeichen für
suizidale Gedanken oder Verhaltensweisen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Psychiatrische und „paradoxe“
Reaktionen
Es ist bekannt, dass bei der Anwendung von Benzodiazepinen
Reaktionen wie Unruhe, Aufgeregtheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutausbrüche, Albträume, Halluzinatio-
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
4
nen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten auftreten (siehe Abschnitt
4.8).
In diesem Fall sollte das Arzneimittel abgesetzt werden. Diese
Nebenwirkungen treten bei Kindern und älteren Patienten häufiger auf.
Schwache CYP2C19-Metabolisierer
Bei Patienten, die schwache
CYP2C19-Metabolisierer sind, ist
zu erwarten, dass die Spiegel des
aktiven Metaboliten N-Desmethylclobazam im Vergleich zu extensiven Metabolisierern höher sind.
Da dies verstärkt zu Nebenwirkungen führen kann, kann eine
Anpassung der Dosierung von
Clobazam notwendig sein (z. B.
niedrige Anfangsdosierung mit
sorgfältiger Dosistitration (siehe
Abschnitt 5.2).
Toleranz bei Epilepsie
Bei der Behandlung von Epilepsie
mit Benzodiazepinen -einschließlich Clobazam- muss die Möglichkeit einer Verringerung der
antikonvulsiven Wirksamkeit (Entwicklung von Toleranz) im Verlauf
der Behandlung berücksichtigt
werden.
Gleichzeitige Anwendung von
Opioiden und Benzodiazepinen
Die gleichzeitige Anwendung von
Clobazam und Opioiden kann zu
Sedierung, Atemdepression,
Koma und Tod führen. Aufgrund
dieser Risiken ist die gleichzeitige
Verschreibung von sedierenden
Arzneimitteln wie Benzodiazepine
oder verwandte Arzneimittel wie
Epaclob zusammen mit Opioiden
nur bei den Patienten angebracht,
für die es keine alternativen
Behandlungsoptionen gibt. Wenn
dennoch eine gleichzeitige
Verschreibung von Epaclob
zusammen mit Opioiden für
notwendig erachtet wird, sollte die
niedrigste wirksame Dosis
angewendet werden und die
Behandlungsdauer so kurz wie
möglich sein (siehe auch
allgemeine Dosisempfehlung in
Abschnitt 4.2).
Die Patienten sind engmaschig
auf Anzeichen und Symptome
einer Atemdepression und
Sedierung zu überwachen. Diesbezüglich wird dringend empfohlen, Patienten und (gegebenenfalls) ihre Betreuungspersonen anzuweisen, auf diese
Symptome zu achten (siehe
Abschnitt 5).
Hilfsstoffe in der Formulierung
Epaclob Suspension zum Einnehmen enthält Sorbitol. Patienten mit der seltenen hereditären
Fructose-Intoleranz sollten dieses
Arzneimittel nicht anwenden.
Das Arzneimittel enthält außerdem Natriummethyl- und -propylbenzoate, die allergische Reaktionen verursachen können. Zu
den Anzeichen gehören Hautausschlag, Schluck- oder Atembeschwerden, Schwellung von
Lippen, Gesicht, Rachen oder
Zunge.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Zentral dämpfende Arzneimittel
Vor allem bei höheren Dosen von
Clobazam ist mit einer Wirkungsverstärkung zu rechnen, wenn
gleichzeitig Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/
Sedativa, Antidepressiva, narkotische Analgetika, Antiepileptika,
Anästhetika und sedative Antihistaminika verabreicht werden.
Besondere Vorsicht ist auch
erforderlich, wenn Clobazam bei
Vergiftungen mit solchen Stoffen
oder mit Lithium verabreicht wird.
Alkohol
Der gleichzeitige Alkoholkonsum
kann die Bioverfügbarkeit von
Clobazam um 50 % erhöhen
(siehe Abschnitt 5.2) und dadurch
die Wirkung von Clobazam (z. B.
Sedierung) verstärken (siehe
Abschnitt 4.5). Das wirkt sich auf
die Verkehrstüchtigkeit und das
Bedienen von Maschinen aus.
Antiepileptika
Der Zusatz von Clobazam zu
einer antiepileptischen Basismedikation (z. B. Phenytoin, Valproinsäure) kann die Plasmaspiegel
dieser Arzneimittel beeinflussen.
Bei Verwendung als Adjuvans bei
Epilepsie sollte die Dosierung von
Clobazam unter Überwachung
des EEGs und der Plasmaspiegel
der anderen Arzneimittel erfolgen.
Carbamazepin und Phenytoin
können zu einer Zunahme der
Biotransformation von Clobazam
zum aktiven Metaboliten N-Desmethylclobazam führen.
Stiripentol erhöht die Plasmaspiegel von Clobazam und seinem aktiven Metaboliten N-Desmethylclobazam durch Hemmung
von CYP3A4 und CYP2C19. Es
wird empfohlen, vor Beginn der
Therapie mit Stiripentol und nach
Erreichen des Steady State (nach
ungefähr 2 Wochen) die Plasmaspiegel zu bestimmen. Eine
klinische Überwachung wird
empfohlen und eine Dosisanpassung kann erforderlich sein.
Narkotische Analgetika
Bei gleichzeitiger Anwendung von
Clobazam mit Narkoanalgetika
kann eine Euphorie verstärkt werden; dies kann zu zunehmender
psychischer Abhängigkeit führen.
Opioide
Die gleichzeitige Anwendung von
Benzodiazepinen oder verwandte
Arzneimittel wie Epaclob mit
Opioiden erhöht das Risiko für
Sedierung, Atemdepression,
Koma und Tod aufgrund der
additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosierung und Dauer
der gleichzeitigen Anwendung
sollte begrenzt werden (siehe
Abschnitt 4.4).
Muskelrelaxantien
Die Wirkungen von Muskelrelaxantien, Analgetika und Lachgas können verstärkt werden.
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
5
Cytochrom-P-450-Enzyminhibitoren
Die gleichzeitige Behandlung mit
Arzneimitteln, welche die Aktivität
des Cytochrom-P-450-EnzymSystems (Mono-Oxygenase)
hemmen (z. B. Cimetidin und das
Antibiotikum Erythromycin), können die Wirkung von Clobazam
verstärken und verlängern.
CYP2C19-Inhibitoren
Starke und moderate CYP2C19-
Inhibitoren können zu einem Anstieg des aktiven Metaboliten NDesmethylclobazam (N-CLB) von
Clobazam führen. Eine Dosisanpassung von Clobazam kann
erforderlich sein, wenn gleichzeitig starke (z. B. Fluconazol,
Fluvoxamin, Ticlopidin) oder moderate (z. B. Omeprazol)
CYP2C19-Inhibitoren verabreicht
werden (siehe Abschnitt 5.2).
CYP2D6-Substrate
Clobazam ist ein schwacher
CYP2D6-Inhibitor. Eine Dosisanpassung von Arzneimitteln, die
über CYP2D6 metabolisiert werden (z. B. Dextromethorphan,
Pimozid, Paroxetin, Nebivolol)
kann notwendig sein.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft
und Stillzeit
Es liegen nur begrenzte Daten
über die Anwendung von
Clobazam bei schwangeren
Frauen vor. Eine große
Datenmenge aus Kohortenstudien hat zwar keine Hinweise
auf das Auftreten von schweren
Fehlbildungen nach Verwendung
von Benzodiazepinen während
des ersten Trimesters der
Schwangerschaft ergeben, obwohl jedoch in bestimmten FallKontroll-Studien eine erhöhte
Inzidenz von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten beobachtet wurde.
Clobazam wird während der
Schwangerschaft und bei Frauen
im gebärfähigen Alter, die keine
Verhütungsmittel anwenden, nicht
empfohlen.
Clobazam passiert die Plazenta.
Tierexperimentelle Studien haben
eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Frauen im gebärfähigen Alter
sollten über die Risiken und
Nutzen der Einnahme von
Clobazam während der Schwangerschaft informiert werden.
Frauen im gebärfähigen Alter
sollten darauf aufmerksam
gemacht werden, sich hinsichtlich
des Absetzens des Arzneimittels
an ihren Arzt zu wenden, wenn
sie schwanger sind oder
beabsichtigen, schwanger zu
werden. Wenn die Behandlung
mit Clobazam fortgesetzt wird,
sollte es in der niedrigsten
wirksamen Dosis angewendet
werden.
Fälle von reduzierter fetaler
Bewegung und fetaler Herzfrequenzvariabilität wurden nach
Gabe von Benzodiazepinen
während des zweiten und/oder
dritten Trimesters der Schwangerschaft beschrieben.
Wenn Clobazam in der
Spätphase der Schwangerschaft
oder während der Geburt
angewendet wird, sind Wirkungen
auf das Neugeborene wie
Atemdepression (einschließlich
Atemnot und Apnoe), Anzeichen
von Sedierung, Hypothermie,
Hypotonie und Ernährungsschwierigkeiten (so genanntes
„floppy infant syndrome“) zu
erwarten.
Darüber hinaus kann sich bei
Säuglingen von Müttern, die
Benzodiazepine über einen
längeren Zeitraum in den
späteren Stadien der Schwangerschaft eingenommen haben, eine
körperliche Abhängigkeit entwickeln und es besteht das Risiko
eines Entzugssyndroms bei
Neugeborenen nach der Geburt.
Eine adäquate Überwachung des
Neugeborenen in der postnatalen
Phase wird empfohlen.
Stillzeit
Da Benzodiazepine in die Muttermilch ausgeschieden werden,
dürfen Benzodiazepine stillenden
Müttern nicht verabreicht werden.
Fertilität
In einer Fertilitätsstudie an
männlichen und weiblichen
Ratten wurden keine Auswirkungen auf die Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die
Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Clobazam hat großen Einfluss auf
die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Sedierung, Amnesie,
eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und Beeinträchtigung
der Muskelfunktion können die
Fähigkeit, Auto zu fahren oder
Maschinen zu bedienen, nachteilig beeinflussen. Wenn es zu
unzureichender Schlafdauer
kommt, wird die Aufmerksamkeit
wahrscheinlich beeinträchtigt (siehe auch „Wechselwirkungen“). Es
ist nicht ratsam, Auto zu fahren
oder Maschinen zu bedienen, die
besondere Aufmerksamkeit oder
Konzentration erfordern, bis sichergestellt ist, dass die Fähigkeit
zur Durchführung dieser Tätigkeiten nicht beeinträchtigt ist.
4.8 Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten der Nebenwirkungen sind wie folgt
angeordnet:
sehr häufig (>1/10)
häufig (≥1/100, <1/10)
gelegentlich (≥1/1000, <1/100)
selten (≥1/10.000, <1/1000)
sehr selten (<1/10.000)
nicht bekannt (Häufigkeit auf
Grundlage der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
häufig
– Verminderter Appetit
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
6
Psychiatrische Erkrankungen
häufig
– Reizbarkeit
– Aggression
– Ruhelosigkeit
– Depression (eine bereits
bestehende Depression kann
demaskiert werden)
– Arzneimitteltoleranz1
– Agitiertheit
gelegentlich
– Abnormales Verhalten
– Verwirrtheitszustand
– Angst
– Wahnvorstellungen
– Alpträume
– Libidoverlust2,3
nicht bekannt
– Abhängigkeit1
– Initiale Insomnie
– Wut
– Halluzinationen
– Psychotische Störungen
– Schlechte Schlafqualität
– Suizidale Gedanken
– Ein Abbruch der Therapie
kann zu Entzugs- oder Reboundphänomenen führen
(siehe Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Es wurde über den
Missbrauch von Benzodiazepinen berichtet.
Erkrankungen des Nervensystems
sehr häufig
– Somnolenz4
häufig
– Sedierung
– Schwindelgefühl
– Aufmerksamkeitsstörungen
– Verlangsamtes Sprechen/
Dysarthrie/Sprachstörung2,3
– Kopfschmerzen
– Tremor
– Ataxie
gelegentlich
– Gefühlsarmut
– Amnesie (kann mit abnormalem Verhalten verbunden
sein)
– Gedächtnisstörung
– Anterograde Amnesie5
nicht bekannt
– Kognitive Störung
– Veränderter Bewusstseinszustand6
– Nystagmus2
– Gangstörung2,3
Augenerkrankungen
gelegentlich
– Doppelbilder2,3
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und Mediastinums
nicht bekannt
– Atemdepression, respiratorische Insuffizienz insbesondere bei Patienten mit
vorbestehender Beeinträchtigung der Atemfunktion, z. B.
bei Patienten mit Asthma
bronchiale oder Hirnverletzung (siehe Abschnitt 4.3
und 4.4)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
häufig
– Mundtrockenheit
– Verstopfung
– Übelkeit2
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
gelegentlich
– Ausschlag
nicht bekannt
– Photosensibilitätsreaktionen
– Urtikaria
– Stevens-Johnson-Syndrom,
– toxische epidermale Nekrolyse (einschließlich einiger
Fälle mit tödlichem Ausgang)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
nicht bekannt
– Muskelkrämpfe
– Muskelschwäche
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort
sehr häufig
– Erschöpfung4
gelegentlich
– Gewichtszunahme2,3
nicht bekannt
– Langsame Reaktion auf
Reize
– Hypothermie
Verletzung, Vergiftung und
durch Eingriffe bedingte
Komplikationen
gelegentlich
– Stürze
1. Besonders bei längerer Anwendung (siehe Abschnitt 4.4).
2. Besonders bei hohen Dosen
oder bei Langzeitbehandlung.
3. Ist reversibel.
4. Vor allem zu Beginn der
Behandlung und wenn höhere
Dosen eingesetzt werden.
5. Im normalen Dosisbereich, aber
insbesondere im höheren Dosisbereich.
6. Vor allem bei älteren Patienten,
kann mit Atemwegserkrankungen kombiniert sein.
Wie bei anderen Benzodiazepinen, muss der therapeutische
Nutzen gegen die Gefahr der
Gewöhnung und Abhängigkeit bei
längerer Anwendung abgewogen
werden.
Meldung des Verdachts auf
Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf
Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung
dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz, Kurt-GeorgKiesinger Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Eine Überdosis von Benzodiazepinen führt in der Regel zu
verschieden stark ausgeprägter
zentraler Dämpfung, von Schläf-
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
7
rigkeit bis hin zum Koma. In leichten Fällen umfassen die Symptome Schläfrigkeit, geistige Verwirrtheit und Lethargie. In
schwerwiegenderen Fällen kann
es auch zu Ataxie, Muskelschlaffheit, Blutdruckabfall und
Atemdepression sowie selten
zum Koma und sehr selten zu
einem tödlichen Verlauf kommen.
Wie bei anderen Benzodiazepinen sollte eine Überdosis
nicht lebensbedrohlich sein, solange keine Kombination mit
anderen ZNS-Depressiva vorliegt
(einschließlich Alkohol).
Bei der Behandlung einer Überdosierung wird empfohlen, die
mögliche Beteiligung mehrerer
Substanzen zu berücksichtigen.
Nach einer Überdosis von oral
angewendeten Benzodiazepinen
sollte Erbrechen induziert werden
(innerhalb von einer Stunde),
sofern der Patient wach ist, oder
unter Schutz der Atemwege eine
Magenspülung durchgeführt werden, wenn der Patient bewusstlos
ist. Wenn eine Magenentleerung
nicht sinnvoll ist, sollte zur Verminderung der Resorption Aktivkohle verabreicht werden. Unter
Intensivbedingungen ist insbesondere auf die Atem- und HerzKreislauf-Funktionen zu achten.
Die sekundäre Elimination von
Clobazam (durch forcierte Diurese oder Hämodialyse) ist unwirksam.
Die Verabreichung von Flumazenil als Benzodiazepin-Antagonist
sollte erwogen werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE
EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische
Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Benzodiazepin-Derivate
ATC-Code: N05BA
Clobazam ist ein 1,5-Benzodiazepin und seine pharmakodynamische Aktivität ist qualitativ vergleichbar mit der von anderen Substanzen dieser Klasse:
– muskelrelaxierend
– anxiolytisch
– sedativ
– hypnotisch
– antikonvulsiv
– amnestisch
Die maximale Plasmakonzentration von Clobazam nach oraler
Gabe von Epaclob Suspension
zum Einnehmen 2 mg/ml war in
einer randomisierten Einzeldosis-,
Cross-over-Bioäquivalenzstudie
höher als nach der Verabreichung
einer 10 mg-Tablette (mittlere
Cmax 267,5 ± 64,5 ng/ml und
220,4 ± 49,9 ng/ml).
5.2 Pharmakokinetische
Eigenschaften
Resorption
Nach Gabe einer Clobazam
Suspension zum Einnehmen wird
Clobazam schnell und extensiv
resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration (Tmax) wird im
Durchschnitt (Median) in 0,67
Stunden (0,667 h bis 1,667 h)
erreicht.
Nach der oralen Gabe erfolgt die
Absorption von Clobazam praktisch komplett. Beim Menschen
ist es zu ca. 85 % an Protein gebunden. Es wird über Demethylierung und Hydroxylierung
metabolisiert. Es wird unverändert und als Metaboliten über Urin
(87 %) und Fäzes ausgeschieden.
Die maximale Plasmakonzentration von Clobazam nach der Gabe einer Clobazam Suspension
zum Einnehmen 2 mg/ml war in
einer randomisierten Einzeldosis-,
Cross-over-Bioäquivalenzstudie
höher als nach der Verabreichung
einer 10 mg-Tablette (mittlere
Cmax 267,5 ± 64,5 ng/ml und
220,4 ± 49,9 ng/ml).
Die gleichzeitige Einnahme von
Alkohol kann die Bioverfügbarkeit
von Clobazam um 50 % erhöhen.
Verteilung
Nach Einmalgabe von 20 mg
Clobazam wurden interindividuell
stark schwankende maximale
Plasmakonzentrationen von
222 – 709 ng/ml nach 0,25 bis
4 Stunden gemessen. Clobazam
ist lipophil und verteilt sich schnell
im Körper. Wie eine pharmakokinetische Populationsstudie
zeigte, betrug das Verteilungsvolumen im Steady State ungefähr 102 l und ist im therapeutischen Bereich konzentrationsunabhängig. Etwa 80-90 % des
Clobazams werden an Plasmaproteine gebunden.
Bei zweimal täglicher Gabe akkumuliert Clobazam ungefähr um
das 2- bis 3-fache des Steady
State, während der aktive
Metabolit N-Desmethylclobazam
(N-CLB) ungefähr um das 20-
fache akkumuliert. Steady StateKonzentrationen werden nach ca.
2 Wochen erreicht.
Biotransformation
Clobazam wird schnell und umfassend in der Leber metabolisiert. Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich durch hepatische Demethylierung zu N-Desmethylclobazam (N-CLB), unter
Beteiligung von CYP3A4 und zu
einem geringeren Anteil von
CYP2C19. N-CLB ist ein aktiver
Hauptmetabolit und der hauptsächlich vorkommende Metabolit
in menschlichem Plasma.
N-CLB wird in der Leber primär
durch CYP2C19 weiter zu 4-Hydroxy-N-Desmethylclobazam abgebaut.
Schwache CYP2C19-Metabolisierer zeigen im Vergleich zu
extensiven CYP2C19-Metabolisierern eine 5-fach höhere Plasmakonzentration von N-CLB.
Clobazam ist ein schwacher
CYP2D6-Inhibitor. Die gleichzeitige Anwendung von Dextromethorphan führt zu einem Anstieg der AUC von Dextromethorphan um 90 % und der CmaxWerte um 59 %.
Die gleichzeitige Gabe von
400 mg Ketoconazol (CYP3A4-
Hemmer) erhöht die AUC von
Clobazam um 54 % ohne Auswirkungen auf die Cmax.
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
8
Elimination
Anhand einer populationspharmakokinetischen Analyse kann davon ausgegangen werden, dass
die Plasmaeliminationshalbwertszeiten von Clobazam und N-CLB
36 bzw. 79 Stunden betragen.
Clobazam wird hauptsächlich
durch hepatische Metabolisierung
mit anschließender Ausscheidung
eliminiert. In einer MassenbilanzStudie zeigte sich, dass ca. 80 %
der applizierten Dosis mit dem
Urin und ca. 11 % mit den Fäzes
ausgeschieden werden. Weniger
als 1 % an unverändertem Clobazam und weniger als 10 % von
unverändertem N-CLB werden
über die Nieren ausgeschieden.
Risikopopulationen
Stillen
Clobazam passiert die Plazentaschranke und ist auch in der Muttermilch nachweisbar. Pharmakologisch wirksame Konzentrationen können im Fetalblut und in
der Muttermilch nachgewiesen
werden.
Ältere Patienten
Ältere Menschen sind anfällig für
eine niedrigere Clearance nach
oraler Verabreichung. Die terminale Halbwertszeit ist verlängert und das Verteilungsvolumen höher. Dies kann dazu
führen, dass nach mehrfacher
Verabreichung eine stärkere
Clobazam-Akkumulation als bei
jüngeren Menschen auftritt. Das
Alter scheint bei älteren Patienten
auch die Clearance und die Akkumulation des aktiven Metaboliten
zu beeinflussen.
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit schwerer
Lebererkrankung ist das Verteilungsvolumen von Clobazam größer und die terminale Halbwertszeit verlängert.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sinkt die ClobazamKonzentration im Plasma wahrscheinlich aufgrund der schwachen Absorption des Arzneimittels. Die terminale Halbwertszeit ist weitgehend unabhängig von der Nierenfunktion.
5.3 Präklinische Daten zur
Sicherheit
Chronische Toxizität
Bei Untersuchungen der chronischen Toxizität an Ratten ergab
sich im Dosisbereich von
12 – 1000 mg/kg Clobazam p. o.
täglich eine dosisabhängige Reduzierung der Spontanaktivität
sowie in der Höchstdosis eine
reduzierte Gewichtszunahme,
Atemdepression und Hypothermie. Bei Hunden zeigten sich
initial im Dosisbereich von 2,5 –
80 mg/kg täglich dosisabhängig
Sedierung, Somnolenz, Ataxie
und leichter Tremor. Im weiteren
Verlauf der Studie verschwanden
diese Symptome fast vollständig.
Ähnliche dosisabhängige Effekte
wurden bei Affen im Dosisbereich
von täglich 2,5 – 20 mg/kg Clobazam p. o. beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Bei Fertilitätsuntersuchungen an
Mäusen mit 200 mg/kg Clobazam
täglich und Ratten mit 85 mg/kg
täglich wurde keine Störung der
Fertilität und kein Einfluss auf die
Gravidität beobachtet. Die orale
Verabreichung von Clobazam an
trächtige Ratten und Kaninchen
während des gesamten Zeitraums der Organogenese führte
zu einer erhöhten embryofetalen
Mortalität und zu einer erhöhten
Inzidenz von fetalen Skelettveränderungen.
Bei Kaninchen verringerte
Clobazam auch das Körpergewicht des Fetus und erhöhte
die Inzidenz von fetalen
(viszeralen und skelettalen)
Fehlbildungen.
Zusätzlich führte die orale
Verabreichung von Clobazam an
Ratten während der Trächtigkeit
und Laktation zu einer
verminderten Überlebensrate der
Welpen und zu Veränderungen
im Verhalten der Nachkommen
(Bewegungsaktivität).
Die beobachteten embryofetalen
Wirkungen wurden mit PlasmaExpositionen für Clobazam und
seinen wichtigsten aktiven
Metaboliten N-Desmethylclobazam in Verbindung gebracht, die
geringer waren als die beim
Menschen bei der empfohlenen
Höchstdosis.
Genotoxizität und Kanzerogenität
Clobazam ist nicht genotoxisch
oder kanzerogen. Follikel-Zelladenome traten bei Ratten unter
100 mg/kg Clobazam signifikant
häufiger auf. Es ist bekannt, dass
Clobazam -wie auch andere Benzodiazepine- bei der Ratte zu
einer Aktivierung der Schilddrüse
führt. Bei Untersuchungen anderer Spezies (Maus, Hund und
Affe) wurden diese Veränderungen nicht beobachtet. Im klinisch
relevanten Dosisbereich (20 –
80 mg) wurden beim Menschen
keine Auswirkungen auf die
Schilddrüsenfunktion beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE
ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sorbitol (E420), Xanthangummi
(E415), Acesulfam-Kalium (E950),
Himbeeraroma, Natriumpropyl(4-
hydroxybenzoat) (E217), Natriummethyl(4-hydroxybenzoat) (E219),
DinatriumdihydrogenphosphatDihydrat (zur pH-Einstellung),
NatriumdihydrogenphosphatDihydrat (zur pH-Einstellung),
Gereinigtes Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Keine.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
28 Tage nach dem ersten Öffnen.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
FACHINFORMATION
Epaclob 1 mg/ml Suspension zum Einnehmen
Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen
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6.5 Art und Inhalt des Behältnisses und spezielles Zubehör für
den Gebrauch, die Anwendung
oder die Implantation
Braune Glasflaschen, verschlossen mit kindersicheren Originalitätsschraubverschlüssen aus
Kunststoff. Die Flasche ist in einem Karton mit einer 5-ml-Spritze
mit einem Adapter und einem 30-
ml-Messbecher zusammen mit
der Gebrauchsinformation für
Epaclob 1 mg/ml und 2 mg/ml
Suspension zum Einnehmen
verpackt.
Bei der 5-ml-Spritze entspricht
jede nummerierte Markierung
1 ml äquivalent zu 1 mg Epaclob
1 mg/ml Suspension zum Einnehmen und 2 mg Epaclob
2 mg/ml Suspension zum Einnehmen. Die kleineren Markierungen entsprechen 0,2 ml äquivalent zu 0,2 mg Epaclob 1 mg/ml
Suspension zum Einnehmen und
0,4 mg Epaclob 2 mg/ml Suspension zum Einnehmen.
Bei dem 30-ml-Dosierbecher
entspricht jede nummerierte Markierung 5 ml äquivalent zu 5 mg
Epaclob 1 mg/ml Suspension
zum Einnehmen und 10 mg Epaclob 2 mg/ml Suspension zum
Einnehmen.
Packungsgrößen: 100 ml, 150 ml
und 250 ml
Es werden möglicherweise nicht
alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Keine besonderen Anforderungen
für die Beseitigung.
Nicht verwendetes Arzneimittel
oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Dieses Produkt kann sich während der Lagerung absetzen. Die
Flasche muss vor dem Gebrauch
kräftig geschüttelt werden.
Der Karton mit diesem Medikament enthält eine 5-mlDosierspritze, einen Dosieraufsatz und einen 30-mlDosierbecher.
Bei der 5-ml-Spritze entspricht
jede nummerierte Markierung
1 ml äquivalent zu 1 mg Epaclob
(1 mg/ml Suspension zum Einnehmen) und 2 mg Epaclob
(2 mg/ml Suspension zum Einnehmen).
Bei dem 30-ml-Dosierbecher
entspricht jede nummerierte Markierung 5 ml äquivalent zu 5 mg
Epaclob (1 mg/ml Suspension
zum Einnehmen) und 10 mg
Epaclob (2 mg/ml Suspension
zum Einnehmen).
7. INHABER DER ZULASSUNG
Ethypharm
194, Bureaux de la Colline –
Bâtiment D
92213 Saint-Cloud Cedex
Frankreich
Mitvertrieb
ETHYPHARM GmbH
Mittelstraße 5/5a
12529 Schönefeld
Deutschland
Tel.: 030 634 99 393
Fax: 030 634 99 395
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
95091.00.00
95092.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
01.11.2016
10. STAND DER INFORMATION
Februar 2021
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Epaclob 1 mg/ml:
Verschreibungspflichtig
Epaclob 2 mg/ml:
Packungsgrößen 100 ml, 150 ml:
Verschreibungspflichtig
Packungsgröße 250 ml:
Verschreibungspflichtig,
Betäubungsmittel

FI-EPA-1-2-022021-01

Produktinformationen