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Medizinisches Cannabis – Erfolgsversprechend bei vielen Krankheiten

Medizinisches Cannabis wird unter kontrollierten Bedingungen angebaut. Seine Wirkung besteht aus den Cannabinoiden THC und CBD. Ärzte können es Patienten verschreiben, wenn es keine anderen erfolgsversprechenden Medikamente gibt, zum Beispiel bei Epilepsie, Narkolepsie oder starken Schmerzen.

Medzinisches Cannabis in Deutschland – ein Überblick

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Cannabis wird seit Jahrhunderten von verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt genutzt. Und auch bei uns rücken die wertvollen Inhaltsstoffe aus der Hanfpflanze vermehrt in den Fokus der Medizin und der Wissenschaft. Schon seit einigen Jahren wird die Nutzung von Cannabis für verschiedene therapeutische Anwendungen bei schweren Erkrankungen erforscht. In Deutschland macht sich die Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (IACM) für den Einsatz von Cannabis in der Medizin stark und bündelt Ergebnisse der aktuellen Forschung. Der Durchbruch der modernen Cannabis-Forschung gelang bereits im Jahr 1964 dem Forscher Raphael Mechoulam, der erstmals THC, einem der pharmakologisch bedeutsamen Wirkstoffe in Cannabis, als einzelnes Molekül isolieren konnte.

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Welche Wirkstoffe des Cannabis können in der Medizin eingesetzt werden?

Medizinisches Cannabis - Bild Formel THC und CBD - Hanfblatt und Pipettenflasche

In der medizinischen Anwendung kommen entweder die Blätter oder Blüten der Hanfpflanze zum Einsatz oder fertige Arzneizubereitungen mit cannabisähnlichen Wirkstoffen. Sie werden entweder aus der Pflanze isoliert oder werden synthetisch gewonnen. Inzwischen sind 113 Cannabinoide bekannt und isoliert. Vor allem die beiden Cannabinoide Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) stehen im Zentrum der Forschung und gelten als pharmakologisch vielversprechend. Aber auch die enthaltenen Terpene oder Flavonoide tragen wohl zur Wirkung bei.

Die beiden Cannabinoide CBD und THC docken an das körpereigene Endocannabinoid-System an. Dieses System ist an zahlreichen lebenswichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. Es ist ein wichtiger Teil des neuralen Netzwerks. Forscher bezeichnen dieses System auch gerne als körpereigenes „Anti-Stress-System“. Beteiligt ist es zum Beispiel an der Wahrnehmung von Schmerz, der Funktion des Immunsystems oder der Regulierung des Appetits. Auch für unsere Stimmungslage oder bei der Entstehung von Angst oder der Steuerung des Schlafrhythmus spielt das System eine Rolle und liefert daher zahlreiche Anknüpfungspunkte für medizinische Anwendungen. In der medizinischen Anwendung kommen Extrakte und die Blüten der Pflanze, die einen standardisierten Wirkstoffgehalt haben, zum Einsatz.

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Terpene: Nicht nur ein Genuss für die Nase

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Neben den Cannabinoiden finden sich in der Hanfpflanze auch zahlreiche Terpene. Über 200 dieser vielfältigen Pflanzenstoffe konnten Wissenschaftler nachweisen. Terpene liegen oft in Form von ätherischen Ölen vor und sind daher für den Duft von Pflanzen verantwortlich. Auch der charakteristische Geruch von Cannabis geht auf Terpene zurück. Und sie scheinen die Wirkung der Cannabinoide im Körper positiv zu unterstützen.

Flavonoide: Farbgebend und antioxidativ

Medizinisches Cannabis - Pipettenflaschen

Zudem enthält Hanf zahlreiche Flavonoide. Flavonoide gehören zur Gruppe der Polyphenole und damit ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen. Dabei handelt es sich vor allem um Farbstoffe, die die Pflanze auch vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen. Im menschlichen Körper haben sie eine antioxidative Wirkung und können freie Radikale binden. Sie fördern damit die körpereigene Abwehr und können vielleicht sogar Krebs vorbeugen.

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Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe: Der Entourage-Effekt

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Oft werden in der Pharmazie Inhaltsstoffe zunächst isoliert und dann einzeln verabreicht. Es kann aber auch sinnvoll sein, bestimmte Stoffe gezielt zu kombinieren. Gerade wenn sie – wie im Falle von Hanf – gleichzeitig vorliegen. Getreu dem Motto: Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. Man spricht dann vom Entourage-Effekt, der auf den israelischen Forscher Dr. Ben-Shabat zurückgeht. Beim Entourage-Effekt geht man davon aus, dass die Wirkstoffe aus der Hanfpflanze sich gegenseitig verstärken, wenn sie gemeinsam eingenommen werden. Die Forschung hat herausgefunden, dass Terpene und Cannabinoide in Kombination mehr bewirken, als die isolierte Gabe der einzelnen Substanzen.

Seit 2017 gibt es medizinisches Cannabis auf Rezept

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Medizinisches Cannabis muss von Ärzten verschrieben werden. Momentan unterscheiden sich die Regeln, die einzelne Länder getroffen haben, im internationalen Vergleich stark. In Deutschland kann jeder Arzt – unabhängig von der Fachrichtung – Cannabis seit März 2017 zu therapeutischen Zwecken verordnen. Dabei fällt das medizinische Cannabis unter das Betäubungsmittelgesetz (§ 3 Abs 2 BtMG) und ist nur auf Rezept in Apotheken erhältlich.

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Ärztliche Verordnung und Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Bei der Verordnung von Cannabis und cannabishaltigen Präparaten müssen sich Ärzte nicht zwingend an die Indikationen halten, sondern können medizinisches Cannabis auch im Rahmen eines so genannten Heilversuchs verordnen. Bei einer ordnungsgemäßen Begründung, wie einer schweren Krankheit, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung mit medizinischem Cannabis. Der Arzt muss aber darlegen, warum er eine andere Therapie nicht für zielgerichtet hält. Und es muss eine Aussicht darauf geben, dass die Anwendung von Cannabis die Lage des Patienten wirklich verbessert und Symptome gelindert werden. Die Bewilligung erfolgt formal und anhand der Indikation im Vorfeld der Therapie.

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Strenge Regeln für Anbau und Ernte

Medizinisches Cannabis - Detailansicht Richterhammer und Marihuana

Der Anbau und die Ernte von medizinischem Cannabis sind streng geregelt und finden unter starker staatlicher Aufsicht statt. Wird Cannabis zu medizinischen Zwecken aus dem Ausland importiert, da der hiesige Anbau die Nachfrage nicht decken kann, werden diese Importe ebenfalls streng kontrolliert. Aufsichtsbehörde ist die am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) errichtete Cannabisagentur.

Anwendungsformen von Cannabis-Arzneimitteln

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Cannabis als Arzneimittel kann auf verschiedene Arten eingenommen werden. Möglich sind folgende Darreichungsformen:

  • Oral, z. B. Sublingualtabletten oder Sublingualspray
  • Inhalation
  • Rektale Gabe
  • Transdermal

Erhältlich sind Cannabisblüten zur Zubereitung von Tee, Cannabisblüten zur Inhalation nach Verdampfung, ölige Lösungen oder Kapseln. Wobei anzumerken ist, dass Öl weniger arzneilich verwendet wird.

Die Cannabisagentur rät davon ab, Cannabis zu rauchen, da dabei krebsverursachende Verbrennungsprodukte entstehen können, sondern sie empfiehlt die orale, rektale oder transdermale Gabe sowie die Inhalation des vaporisierten Cannabis.

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Bei welchen Erkrankungen kann medizinisches Cannabis die Beschwerden lindern? – Ein Überblick über die Studienlage

Der Gesetzgeber macht in Deutschland keine Vorgaben darüber, wann medizinisches Cannabis zur therapeutischen Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden kann.
Das Gesetz gibt nur vor, dass es sich um eine schwerwiegende Erkrankung handeln muss, bei der es keine andere Therapiealternative gibt. Es liegt daher im Ermessen des Arztes, wann er Cannabis verordnet.

Inzwischen gibt es zahlreiche Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die mehr über die Wirkung von Medizinal-Cannabis herausgefunden haben.

Eine Analyse der Techniker Krankenkasse hat die aktuelle Studienlage zum Thema Cannabis in der Medizin analysiert und kam zu dem Ergebnis, dass Cannabis als Arzneimittel bei chronischen Schmerzen, Spastizität bei Multipler Sklerose und Paraplegie, Epilepsie, Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie sowie, Appetitsteigerung bei HIV/AIDS indiziert sein kann.

Als gesichert gilt auch eine Wirkung bei neuropathischen Schmerzen, den sogenannten Nervenschmerzen, die mit herkömmlichen Schmerzmitteln oft nur schwer zu behandeln sind. Untersuchungen zur Wirksamkeit von Cannabis bei Tumorschmerzen sind ebenfalls im Gange.

Vielversprechende Ansätze gibt es auch bei Multipler Sklerose – sowohl was die Schmerzen betrifft, als auch was die Spastiken angeht.

Medizinisches Cannabis kann auch in der Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen eingesetzt werden, um damit die Einnahme von Opioiden zu reduzieren oder zu ersetzen.

Was die Linderung von Angst und den Einsatz von Medizinischem Cannabis in der Therapie von psychischen Problemen angeht, gibt es ebenfalls vielversprechende Hinweise, es sind aber weitere kontrollierte klinische Studien nötig, um valide Ergebnisse zu erzielen.

Tierversuche weisen darauf hin, dass Cannabis sich günstig auf die Behandlung der Volkskrankheit Arteriosklerose auswirken könnte und damit Herzinfarkten vorbeugen könnte.

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Cannabis als Medikament in der Behandlung von Epilepsie bei Kindern

Medizinisches Cannabis - Detailansicht Hanfblätter und Gehirn

Zugelassen ist medizinisches Cannabis auch in der Behandlung von Epilepsie bei Kindern und zwar sowohl von der US-amerikanischen Food and Drug Association (FDA) als auch von der Europäischen

Arzneimittelbehörde (EMA). Beim Lennox-Gastaut-Syndrom oder beim Dravet-Syndrom können Medikamente mit Cannabidiol als Wirkstoffe die Anzahl und die Stärke der epileptischen Anfälle reduzieren. Das haben verschiedene kontrollierte Studien inzwischen bewiesen.

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Anmerkung zur Studienlage und zum aktuellen Stand der Forschung

Grundsätzlich ist anzumerken, dass sich die Einzelberichte über die Einnahme von Cannabis bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden häufen. In vielen Anwendungsbereichen fehlen aber derzeit noch die Ergebnisse von kontrollierten randomisierten Studien, um die Empfindungen von vielen Einzelpersonen auch evidenzbasiert beweisen zu können. Um hier Ergebnisse in der Forschung zu erzielen, wird die therapeutische Anwendung zum Beispiel im Rahmen von so genannten Heilversuchen erforscht.

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Ethypharm Cannabis 

Wenn wir in die Zukunft blicken, wissen wir, dass es in der Medizin noch Raum für Verbesserungen gibt. Wenn diese Herausforderungen mit unserem Team besprechen möchten, helfen wir Ihnen gerne weiter.

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